Filmbegriffe

Schwenk

Filmlexikon | Was ist ein Schwenk / Kameraschwenk?

Schwenk Definition

Bei einem Schwenk oder Kameraschwenk handelt es sich um eine Kamerabewegung, die auf einer horizontalen oder vertikalen (seltener auch diagonalen) Linie durchgeführt wird, ohne dass sich der Standpunkt der Kamera selbst verändert. Während im Deutschen dabei der Begriff Schwenk für alle 3 Bewegungsrichtungen verwendet werden kann, wird im Englisch sprachlich ganz klar zwischen dem horizontalen Schwenk (= tilt) und dem vertikalen Schwenk (= pan) unterschieden.

Der Kameraschwenk als filmisches Stilmittel kann aus unterschiedlichen Gründen eingesetzt werden. Oft dient er als Begleitschwenk etwa dem Verfolgen von Personen, kann aber einen Überblick verschaffen, den Blick des Zuschauers lenken und beispielsweise große Objekte wie Gebäude „abtasten“ oder von einer Einstellung zur anderen überleiten. Manchmal wird der Schwenk auch statt eines Schnitts eingesetzt, wenn das Objekt gewechselt wird (z. B. bei einem Gespräch zwischen zwei Personen).

Schwenk Arten

Der Schwenk lässt sich in verschiedene Unterformen und Arten einteilen, die jeweils ganz eigene Ziele verfolgen. Die bekanntesten Formen des Schwenks werden im Folgenden kurz vorgestellt:

  • Begleitschwenk (auch: Verfolgungsschwenk): Der Begleitschwenk ist die wohl häufigste Form des Schwenks. Bei diesem Kameraschwenk wird ein bewegtes Objekt (etwa eine Person, ein Tier oder ein Fahrzeug) verfolgt. Die Kamera „haftet“ sich quasi an das Objekt und versucht, dieses im Bild festzuhalten.
  • Panoramaschwenk (auch: Rundschwenk): Der Panoramaschwenk ist ein (meist langsam ausgeführter) Schwenk um die eigene Achse. Aus diesem Grund wird er im Englischen auch oft mit dem Begriff „360-degree pan“ bezeichnet. Der Panoramaschwenk gilt als ein Sonderfall des Establishing Shots, wird also manchmal zur Eröffnung von Szenen verwendet.
  • Reißschwenk: Der Reißschwenk ist ein sehr schnell ausgeführter Schwenk von einem Bildobjekt zu einem anderen. Durch die Geschwindigkeit wird dabei der Raum zwischen dem Start- und dem Zielbild verwischt. Diese Form des Kameraschwenks wird etwa verwendet, um eine schlagartige Veränderung einer Situation zu unterstreichen, wird insgesamt aber vergleichsweise selten eingesetzt.
  • Suchschwenk: Der Suchschwenk gibt – wie der Name bereits verrät – ein Suchvorhaben wieder. So kann er etwa eingesetzt werden, wenn eine Handlungsfigur etwas sucht. Der Zuschauer betrachtet den Raum dann aus dem suchenden Blick der Handlungsfigur. Ein Suchschwenk kann aber (vor allem in Dokumentar- und Tierfilmen) auch ganz natürlich vorkommen, wenn ein Objekt (etwa ein wildes Tier) erst gesucht werden muss.
  • Übersichtsschwenk: Der Übersichtsschwenk kann ebenso wie der Panoramaschwenk zur Eröffnung einer Szene verwendet werden und für einen ersten Überblick sorgen. Im Gegensatz zum Panoramaschwenk ist dazu jedoch keine 360°-Drehung erforderlich.

Ein Begleitschwenk (Sonderform des Schwenks oder Kameraschwenks) verfolgt ein Auto bei der Fahrt.
Kameraschwenks werden oft eingesetzt, um bewegte Objekte im Bild zu behalten.

 

« zurück zum Filmlexikon

Ähnliche Artikel

Für dich auch interessant
Schließen
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"