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Horrorfilm

Filmlexikon | Was ist ein Horrorfilm?

Horrorfilm Definition

Bei einem Horrorfilm handelt es sich um ein Filmgenre, dessen Ziel es ist, im Zuschauer Gefühle wie Angst, Verstörung und Schrecken hervorzurufen. Die Handlung droht sich oft um den Überlebenskampf des Protagonisten oder der Hauptfiguren, die z. B. durch ein Monster, einen Serienmörder oder eine übernatürliche Macht bedroht werden.

Der Begriff „Horror“ selbst kommt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie „Schrecken“.

Horrorfilm Eigenschaften & Stilmittel

Typisch für Horrorfilme ist die anfängliche Darstellung einer heilen Welt (etwa der fröhliche Beginn eines Ausflugs oder der Einzug in ein neues Haus), in die dann etwas Bedrohliches und zunächst oft Unbekanntes eindringt. So wandelt sich die friedliche Alltagswelt der Hauptfigur schnell zu einem wahren Albtraum.

In vielen Horrorfilmen rufen die Hauptfiguren diesen Wandel selbst hervor, indem sie etwa bewusst oder unbewusst gegen Normen und Regeln verstoßen, eine Sünde begehen, in ein fremdes Haus eindringen oder einen Fluch entfesseln. Manchmal liegt der Grund für Ereignisse eines Horrorfilms aber auch in der Vergangenheit einer der Figuren und wird erst im Laufe der Handlung aufgedeckt.

Ein charakteristisches Merkmal der meisten Horrorfilme ist der bevorzugte Einsatz von besonders nahen Einstellungsgrößen. Diese sorgen zum einen für eine stärkere Identifikation und emotionale Verbundenheit mit den Handlungscharakteren als Voraussetzung, um den erlebten Horror der Figuren mitempfinden zu können, und andererseits, um die lauernde Gefahr des Ungesehenen aufrechtzuerhalten. So werden etwa oft Detailaufnahmen von weit aufgerissenen Augen der filmischen Opfer gezeigt, während das Bedrohliche oder der Mörder selbst für den Zuschauer nicht zu sehen ist. Weite Einstellungen wie die Totale, die dem Zuschauer einen Überblick über das Geschehen und sichere Distanz zu diesem gewähren würden, werden dagegen in der Regel eher vermieden.

Viel mehr noch als in anderen Filmgenres spielen Musik und Toneffekte in Horrorfilmen eine entscheidende Rolle bei der schrittweisen Erzeugung von Spannung und wahrgenommener Bedrohung auf der einen Seite sowie zur Verstärkung plötzlicher Schreckmomente (Jump Scares) auf der anderen Seite. Knarrende Türen und Böden, unheimliche Schrittgeräusche auf dem Gang, langsam gedrehte Türknöpfe oder die akustische Darstellung von Atmung und Herzschlag sind etwa Elemente, die in Horrorfilmen immer wieder Verwendung finden.

Horrorfilm Figuren

Die Figuren in Horrorfilmen sind in der Regel in zwei Gruppen oder Seiten geteilt. Auf der einen Seite die positiv besetzte Gruppe oder Hauptfigur, die dem Zuschauer zu Beginn der Handlung vorgestellt wird und für ihn als identifikatorischer Anker wirkt, und auf der anderen Seite eine Figur, ein Wesen oder eine Macht, welche das Leben der Hauptfiguren bedroht.

Auf der positiv besetzten Seite findet sich oft eine Familie, eine Gruppe von (meist etwas naiven) Teenagern oder jungen Erwachsenen, von denen am Ende meist nur eine einzige Person – oft eine junge Frau („Final Girl“) – überlebt.

Auf der anderen Seite befindet sich in der Regel entweder ein menschlicher Serienmörder und Psychopath oder ein übernatürliches Wesen. Dabei kann es sich um einen Wiedergänger wie einen Geist, einen Vampir oder einen Zombie handeln. Aber auch Mischwesen aus Mensch und Tier (z. B. Werwölfe), Dämonen, Außerirdische oder Mutanten tauchen in vielen Horrorfilmen auf. Immer wieder werden auch unter gewöhnlichen Umständen eher unbedrohliche Wesen wie Clowns oder Gegenstände wie Puppen in ihr Gegenteil verkehrt und als Horrorgestalt präsentiert.

Bei der Bedrohung muss es sich aber auch nicht zwangsläufig um ein physisches Wesen oder einen Geist handeln. Auch eine abstrakte Macht (etwa ein Fluch) kann zur Bedrohung für die Handlungsfiguren werden.

 

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