Tonspur
Filmlexikon | Was bedeutet Tonspur?
Tonspur Definition
Eine Tonspur ist eine digitale oder analoge Filmspur, auf welcher der Filmton in Form von Schallwellen aufgenommen, in elektrische Signale umgewandelt und dann auf einem Filmstreifen oder als digitales Medium abgespeichert wird. Bei der Wiedergabe wandeln sich die elektrischen Impulse wieder in hörbare Schallwellen um. Die Tonspur ist eine kontinuierliche Linie, die je nach Höhe der Frequenz ausschlägt und somit eine Wellenform abbildet. Je breiter diese Wellenform ist, desto lauter ist der Ton.
Die Geschichte der Tonspur
Mit der Einführung des Filmtons, der bis 1930 größtenteils getrennt in Kinos stattgefunden hat, wurden Bild und Ton durch Lichttonverfahren synchronisiert und analog auf Filmstreifen abgespeichert. Dabei war auf dem Filmstreifen die linke Spur für den Ton und die rechte breitere Spur für das Bild vorgesehen. Beim Abspielen des Filmmaterials wurde die Toninformation über einen Lichtstrahl abgetastet. Anfang der 1950er Jahre wurde das Magnetband zum beliebtesten Speichermedium des Tons. Ab diesem Zeitpunkt wurden der Stereoton sowie die Mehrkanal-Systeme eingeführt. Auf den 70-mm-Streifen konnten bis zu 6 Tonspuren synchronisiert werden.
Auf dem Filmstreifen ist das Bild rechts und die Tonspur links. Somit sind beim Abspielen Bild und Ton eine Einheit.
Komponenten einer Tonspur
Dialoge: Die gesprochenen Worte der Charaktere bilden die Grundlage der Narration und helfen, die Handlung voranzutreiben.
Musik: Von der Filmmusik bis zu lizenzierten Songs – Musik kann eine starke emotionale Wirkung haben und ist oft entscheidend für die Stimmung einer Szene.
Soundeffekte: Geräusche, die in der realen Welt oder digital erzeugt werden, um bestimmte Aktionen oder Ereignisse akustisch zu untermalen.
Ambient Sounds: Hintergrundgeräusche, die die Szenerie akustisch gestalten und für eine realistische Atmosphäre sorgen.
Voice-Over und Erzählung: Ein Erzähler außerhalb der Handlung kann zusätzliche Informationen liefern oder die Gedanken eines Charakters wiedergeben.
Die Tonspur in der Postproduktion
In der heutigen Zeit versteht man die Tonspur (besonders im Bereich der Tontechnik und Postproduktion) als ein auditives Element, das in einer Schnittsoftware zusammen mit der Bildspur bearbeitet wird. Cutter und Cutterinnen können das Rohmaterial in eine Timeline ziehen. Dort spaltet sich das fertige audiovisuelle Video in Bild- und Tonspur auf, wobei es immer auch mehrere Spuren auf einmal geben kann.
Im Programm ist dann zum Beispiel eine Spur für die Atmo (also die Umgebungsgeräusche), eine Spur für Stimmen und eine Spur für Musik. Eine Tonspur erzeugt Monosound, zwei Spuren, die nach links und rechts gepant sind, erzeugen Stereosound. Es gibt die Möglichkeit, Tonspuren zu kürzen, sie passend zum Bild zu synchronisieren, Effekte hinzuzufügen oder sie leiser und lauter zu machen.
In einem Schnittprogramm lassen sich die Tonspuren anzeigen und bearbeiten.
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