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Filmlexikon | Warum landen Filme auf dem Index?

Definition Index

Der Begriff „Index“ bezieht sich in der Filmwelt auf eine Liste von Werken, die von staatlichen oder institutionellen Behörden als unerwünscht oder schädlich eingestuft wurden. Wenn ein Film „auf dem Index“ steht, bedeutet dies, dass er verboten ist und weder öffentlich vorgeführt noch vertrieben werden darf. Die Ursprünge dieses Begriffs lassen sich auf den historischen „Index der verbotenen Bücher“ zurückführen, der im Kontext der katholischen Kirche entstand, um Bücher mit potenziell gefährlichem Inhalt zu zensieren und zu unterdrücken.

Gründe für die Indexierung von Filmen

Filme können aus verschiedenen Gründen auf den Index gesetzt werden. Dies kann aufgrund von expliziten Inhalten sein, die als jugendgefährdend oder gesellschaftlich unakzeptabel angesehen werden. Gewalt, Sexualität, religiöse oder politische Kontroversen sind häufige Gründe für die Indexierung von Filmen. Darüber hinaus können bestimmte Filme aufgrund ihres propagandistischen oder ideologischen Charakters verboten werden, wenn sie als förderlich für extremistische oder gewalttätige Ideologien betrachtet werden.

Die Rolle staatlicher Institutionen

In vielen Ländern sind staatliche Institutionen oder Behörden für die Indexierung von Filmen zuständig. Diese Behörden überwachen und bewerten Filme hinsichtlich ihres Inhalts und entscheiden dann, ob sie auf den Index gesetzt werden sollten oder nicht. In Deutschland beispielsweise ist die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM) für die Indexierung von Filmen und anderen Medien verantwortlich.

Auf dem Bild sieht man eine Waage, die die Verbote eines Films auf dem Index zeigen sollen.

Folgen der Indexierung

Die Indexierung eines Films kann schwerwiegende Folgen für dessen Verbreitung und Verfügbarkeit haben. Ein auf den Index gesetzter Film darf nicht öffentlich gezeigt werden, und der Verkauf oder Verleih von Kopien ist ebenfalls untersagt. Dies kann zu erheblichen finanziellen Verlusten für die Produzenten und Verleiher führen. Darüber hinaus kann die Indexierung eines Films auch zu einer Einschränkung der künstlerischen Freiheit führen, da Filmemacher möglicherweise zensieren oder bestimmte Themen vermeiden, um eine Indexierung zu vermeiden.

Internationale Perspektiven

Die Indexierung von Filmen ist kein rein nationales Phänomen, sondern kann auch internationale Auswirkungen haben. Filme, die in einem Land auf den Index gesetzt wurden, können in anderen Ländern ebenfalls zensiert oder verboten werden, insbesondere wenn es sich um kontroverse oder politisch brisante Themen handelt. Dies kann zu Debatten über Meinungsfreiheit und Zensur führen und die Beziehungen zwischen verschiedenen Ländern belasten.

Beispiele für indexierte Filme

Eine Vielzahl von Filmen wurde im Laufe der Jahre aufgrund ihres kontroversen Inhalts oder ihrer Darstellung auf den Index gesetzt. Ein bekanntes Beispiel ist der Film „A Clockwork Orange“ von Stanley Kubrick aus dem Jahr 1971. Aufgrund seiner expliziten Gewaltdarstellung und seines verstörenden Inhalts wurde der Film in einigen Ländern zensiert oder verboten. Ähnliches gilt für den Film „The Texas Chain Saw Massacre“ von Tobe Hooper, der für seine schockierenden Gewaltszenen und seine düstere Atmosphäre berüchtigt ist und in einigen Ländern auf den Index gesetzt wurde.

Ein weiteres Beispiel ist der Film „Fahrenheit 9/11“ von Michael Moore, der aufgrund seiner politischen Kontroversen und seiner kritischen Darstellung der Regierung George W. Bushs in einigen Ländern zensiert oder verboten wurde. Ähnliches gilt für den Film „The Interview“ von Seth Rogen und Evan Goldberg, der aufgrund seiner satirischen Darstellung Nordkoreas und seines Führers Kim Jong-un in die Kritik geriet und in einigen Ländern auf den Index gesetzt wurde.

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