Ambisonics
Filmlexikon | Was ist Ambisonics?
Basiswissen zu Ambisonics
Ambisonics ist ein Verfahren zur Aufnahme und Wiedergabe eines dreidimensionalen Schallfeldes. Schon in den 1960 Jahren entwickelt, erfreut es sich heute mit der Verbreitung von VR-Anwendungen und 360°-Videos neuer Beliebtheit. Im Gegensatz zu herkömmlichen Surroundsystemen (wie 5.1), kann Ambisonics auch Schallinformationen auf der vertikalen Achse darstellen. Das heißt, man kann genau orten, aus welcher Richtung die Geräusche kommen: links, rechts, vorne, hinten, oben und unten. Das macht einen Helikopter, der einem über den Kopf donnert oder das Rascheln des Grases unter den Füßen zu einem besonderen Erlebnis.
Ambisonic Facts
Das Ambisonics-Format zeichnet Audio-Signale und deren Richtungsinformationen auf, ohne auf eine bestimmte Wiedergabeform festgelegt zu sein. Die Zahl und Position der Lautsprecher bei der Wiedergabe ist nicht festgelegt. Es ist egal, ob die Aufnahme später auf Kopfhörern oder auf einem System mit 22.2 Lautsprechern abgespielt wird. Dafür braucht man aber bei der Wiedergabe einen speziellen Decoder, der mit Informationen über das Wiedergabesystem gefüttert wird (z.B. ein Kreis aus Lautsprechern oder Stereo-Kopfhörer).
Ambisonic Vorteile
Ambisonics ist nicht kanalbasiert, d.h. es wird nicht jedem Lautsprecher ein Kanal zugeordnet (wie z.B. bei 5.1). Stattdessen bekommen alle Lautsprecher alle Komponenten des Schallfelds, aber in unterschiedlichen Beziehungen zu einander. Dabei macht sich Ambisonics die Richtungshöreigenschaften des menschlichen Gehörs zu Nutze und berechnet mit komplizierten mathematischen Formeln, wie der Schall aus der entsprechenden Richtung klingen muss. Vereinfacht gesagt: wenn zum Beispiel ein Geräusch rechts ertönen soll, so spielt auch der linke Lautsprecher (und alle anderen) dieses Geräusch ab, aber so gefiltert, als würde es von rechts kommen.
» siehe auch: Postproduktion
« zurück zum Filmlexikon